Christoph Wagner - Musikphysiologie  


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Biographie
1931 ... am 20. Mai in Marburg geboren, aufgewachsen in Weilburg/Lahn
1952 – 1957 Medizinstudium in Marburg, Mainz und München, hier auch Psychologie.
1958  Medizinische Promotion. Medizinalassistent an der Universitäts-Nervenklink Mainz.
1958 – 1963 Musikstudium in Detmold - Hauptfach Dirigieren bei Martin Stephani, Klavier bei Renate Kretschmar-Fischer, Tonsatz bei Günter Bialas
1964 ... Beginn systematischer instrumentalpädagogischer Forschung am Max-Planck-Institut für Arbeitsphysiologie Dortmund.
Ausgangspunkt ist die Entwicklung instrumentenspezifischer Untersuchungsmethoden
- zur Aufklärung essentieller organischer Voraussetzungen für das Instrumentalsspiel (z.B. Handeigenschaften)
- zur Darstellung physiologischer Vorgänge während des Spielens (z.B. Muskelspannungen), sowie
- zur Objektivierung musikalisch-technischen Könnens am Instrument (z.B. rhythmische Präzision am Klavier).
Erster Forschungsschwerpunkt wird die biomechanische Untersuchung von Musikerhänden unter Beteiligung von ca. 1000 Instrumentalisten deutscher Musikhochschulen und Orchester. Später weltweite Patentierung der biomechanischen Untersuchungsmethodik. Entwicklung des individuellen Handprofils.
Daneben systematische Studien über die rhythmische Präzision professioneller Pianisten an einem Messflügel (umgebauter Bechstein-Flügel)
1974 ... Professur an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Gründung und Leitung des "Instituts für experimentelle Musikpädagogik". Erstmalige Verankerung musikphysiologischer Forschung und Lehre in einer europäischen Musikhochschule. "Physiologische Grundlagen des Instrumentalspiels" wird Pflichtfach im Curriculum der Instrumentallehrer-Ausbildung. Hochschulinterne Zusammenarbeit bei der Gestaltung des Faches sowie bei zahlreichen experimentellen Projekten im Bereich Instrumentalpädagogik.
1976 ...  Einrichtung einer (deutschlandweiten) Musikerberatung für Handprobleme an der Musikhochschule Hannover. Zusammenarbeit mit der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie.
1976-1983 Methodologische Weiterentwicklung der Biomechanischen Handdiagnostik und der Objektivierung des musikalisch-technischen Könnens. Aufbau eines Steinway-Flügels mit Messtechnik für Tonhöhe, Tondauer, Tonstärke. Förderung der Projekte durch die Stiftung Volkswagenwerk sowie im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 54 der DFG.
1979 ... Etablierung des Begriffs "Musikphysiologie" und Umbenennung des Hannoverschen Instituts in "Institut für Musikphysiologie". Gastvorlesungen und Seminare an Hochschulen des In- und Auslandes, an Musikschulen und bei Fachverbänden wie VdM, ESTA und EPTA (Gründungsmitglied). Seit 1986 ständiger Gedankenaustausch mit den Klaviermethodikdozenten der deutschen Musikhochschulen bei den "Saarbrücker Gesprächen" (Gründungsmitglied).
1983-1993 Modellstudien unter verschiedenen Aspekten: Vergleichende Untersuchungen über manuelle Gegebenheiten bei Erfolgreichen bzw. Gesunden einerseits und Problemfällen andererseits. Vergleichende Studien über den Einfluss des Alters bzw. der ethnischen Zugehörigkeit auf die Hände von Instrumentalisten (Musikstudenten bzw. Musikschülern). Studien über Fingerkräfte bei Pianisten. Erste Längsschnittstudie an Violinstudenten über die Veränderungen der Hand während der Ausbildung. Erste objektive Analyse des Kraftverlaufs beim Klavieranschlag. Gemeinsame Studien mit Frank R. Wilson (San Francisco) über die Biomechanik der Hände bei Instrumentalisten mit Fokaler Dystonie. Objektivierung  rhythmischer und dynamischer Fertigkeiten am Klavier mit professionellen Pianisten. Starke Zunahme der Beratungsaufgaben für Musiker mit Handproblemen.
1988/89 Gastprofessur an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien
1991 ... Gründung des Arbeitskreises "Ärzte für Musiker" Hannover zur verbesserten Versorgung von Musikern mit berufsspezifischen medizinischen Problemen.
1992 ... Erstes internationales und interdisziplinäres Symposium in Deutschland zum Thema: "Medizinische Probleme bei Instrumentalisten - Ursachen und Prävention" (Laaber Verlag 1995).
1993 ... Beendigung der Hochschultätigkeit und Übergabe des "Instituts für Musikphysiologie" an den Neurophysiologen Prof. Dr. med. Eckart Altenmüller.
1994 ... Mitbegründer und Präsident der "Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin" (DGfMM), seit 2001 Ehrenmitglied.
2005 ... "Hand und Instrument - Musikphysiologische Grundlagen. Praktische Konsequenzen" (Breitkopf & Härtel, 368 S.) fasst die Forschungs- ergebnisse zur Musikerhand zusammen und beschreibt Anwendungsmöglichkeiten für die Praxis.
2009 ... Die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) übernimmt das Messinstrumentarium sowie die Datengrundlage der biomechanischen Handuntersuchung aus Hannover. Am "Zürcher Zentrum Musikerhand" (ZZM) des Bereichs Musikphysiologie / Musik- und Präventivmedizin der ZHdK wird die Forschung zur Musikerhand weitergeführt, in der Musikerberatung angewandt und mit der Forschung zum motorischen Lernen des Collegium Helveticum der ETH und Universität Zürich verknüpft.
... 2013
gestorben am 30. August in Isernhagen